Aktuelle Forschungsergebnisse

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Es wird ja immer wieder behauptet, es gäbe keine Forschungsergebnisse zur Homöopathie. Diese Behauptung ist falsch. Um aktuelle Ergebnisse zu illustrieren, werden wir in dieser Reihe eine bunte Mischung aktueller Forschung präsentieren: von Grundlagenforschung über Fallserien bis hin zu neueren klinischen randomisierten Studien. Von diesen gibt es natürlicherweise weniger. Denn sie sind langwierig und teuer.

Allerdings gibt es solche Studien in der homöopathischen Literatur durchaus. Eine andere Reihe „Klassische klinische Studien“, die teilweise auch über den „Forschungsreader“ von WissHom zugänglich sind, besprechen wir demnächst in einer anderen Reihe.

Wir beginnen mit einer Grundlagenstudie und einer klinischen Studie.

Grundlagenforschung: Anti-Enzündlicher Efekt durch Arsenicum Album C200 –

und Silicea (Glaspartikel) spielen dabei keine Rolle

Harald Walach

Dalboni, L. C., Coelho, C. d. P., Palombo Pedro, R. R., Correia, M. S., de Santana, F. R., Cardoso, T. N., et al. (2019). Biological actions, electrical conductance and silicon-containing microparticles of arsenicum album prepared in plastic and glass vials. Homeopathy, 108(1), 12-23. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0038-1670675

Die Zeitschrift “Homeopathy” gibt es seit mehr als 100 Jahren. Sie gehört damit zu einer der ältesten Forschungzeitschriften in der Medizinlandschaft. Früher hiess sie „British Homoeopathic Journal“. Sie ist peer-reviewed und wird derzeit von Robert Mathie herausgegeben, nachdem der frühere Editor, Peter Fisher, im Sommer tragisch verunglückt ist (https://www.karger.com/Article/FullText/494076). Sie publiziert vor allem Forschungsartikel. Ich weise hier auf einen aktuellen hin, der aus zwei Gründen interessant ist: Zum einen hat die braslianische Arbeitsgruppe um Leoni Bonamin aus Sao Paolo einen klaren Immuneffekt von höchstverdünntem Arsenicum album C200 belegt. Zum anderen hat sie dabei nebenbei auch die sog. „Silica-Hypothese“ der homöopathischen Arzneimittelwirkung unwahrscheinlich gemacht.

Das Grundlagenforschungsmodell arbeitet mit einem bekannten immunologischen Assay: Makrophagen, also die Fresszellen und die erste Linie der immunologischen Abwehr, wurden mit Hefezellen gefüttert. Makrophagen sind diejenigen Zellen, die bei jeder immunologischen Bedrohung die erste Linie der Abwehr darstellen. Sie identifizieren den Eindringling, verleiben ihn sich durch Phagozytose ein, zerlegen ihn und präsentieren dann die entsprechenden Merkmale auf ihrer Oberfläche, so dass andere Elemente des Immunsystems wissen, was sie attackieren müssen. Damit diese anderen Immunzellen verständigt werden, schütten die Makrophagen eine Reihe von Botenstoffen aus, wenn sie aktiviert sind – sogenannten Interleukine (Il), von denen es eine ganze Reihe gibt. Aktivierte Makrophagen schütten vor allem pro-entzündliche Interleukine aus, davon sind die wichtigsten Interleukin 1 (Il 1) und 6.

In dem hier untersuchten Modell erhielten Makrophagen also Hefezellen zum Fressen. Dieses Assay ist beliebt, weil man sowohl die aufgefressenen Hefezellen zählen kann, die Ausbreitung, als auch die Interleukine messen kann. Man kann den Status der Makrophagen untersuchen und sehen, wie stark sie aktiviert sind. Das alles geht unter dem Mikroskop, mit Hilfe automatisierter Zählvorrichtungen, oder mit standardisierten immunologischen Assays.

Den Makrophagen wurde nun zusätzlich zu ihrer Nahrung, homöopathisches Arsenicum album gegeben (Arsenoxid, das typische Gift, das zum Beispiel von Flaubert in Madame Bovary so meisterhaft in seiner klinischen Wirkung beschrieben worden ist). Das Arsenicum album wurde nach allen Regeln der Kunst erst bis zur CH3, also je eine Stunde in einem Mörser mit Milchzucker, verrieben und ab da in flüssiger Lösung verschüttelt, wie es das Arzneibuch vorschreibt. Das bedeutet: Mehrglasmethode, für jede Potenz ein neues Gefäß. Die Verschüttelungen fanden nun in PET-Flaschen und in gewöhnlichen Glasflaschen statt. Denn vor allem wollten die Forscher die sog. Silicea-Hypothese testen. Das ist eine Hypothese, die meine Kollegen John Ives und David Anick vor Jahren in die Welt gesetzt haben [1]. Sie besagt, dass die Homöopathie-Wirkung zum einen vor allem eine unspezifische Stimulierung des Immunsystems durch niedrige Dosen von Glas (Silicea, Kieselsäure) darstellt, das bei der Potenzierung aus den Potenziergläsern herausgelöst wird. Und zum anderen, dass diese Mikropartikel von Silicea womöglich auch noch zu Trägern von Information werden könnten, indem sie durch irgendeine Konfiguration die ursprünglich gelöste Substanz binden und in dieser Konfiguration die Information durch den Potenzierungsprozess bringen.

Um diese Silicea-Hypothese zu testen, wurde nun von einem Teil der Hochpotenz Ars. alb. C200 durch Mikrozentrifugierung auch noch das Glas wegzentifugiert. Es wurden also insgesamt, neben Kontrolle, Ars. alb. C6 in PET, C6 in Glas, C200 in Pet, C200 in Glas und C200 in Glas und zentrifugiert getestet. Dass die Beseitigung der Silicea Partikel funktioniert hatte, wurde elektronenmikroskopisch nachgewiesen.

Es zeigt sich, dass die Hochpotenz C200 eine klare immunsuppressive Wirkung auf die Makrophagen hat: Die Ausscheidung des (pro-entzündlichen) IL6 wird sehr deutlich und signifikant reduziert gegenüber den Kontrollen, und zwar völlig unabhängig davon, in welchem Gefäss sie zubereitet wurden; kleine Unterschiede zwischen den unterschiedlich zubereiteten Ars. alb.-Potenzen gibt es, aber sie sind nicht drastisch. Das spezielle sind die sehr hohen Effektstärken in dem Assay. Wäre Silicea für diesen Effekt verantworlich gewesen, so hätte man diesen Effekt nicht in den PET-potenzierten und nicht in den zentrifugierten Potenzen sehen dürfen. Das spricht also eher gegen einen unspezifischen Effekt von homöopathischer Potenz aufgrund von Silicea. Ausserdem unterdrückt Ars. alb. C200 im Glas auch die Ausbreitung der Makrophagen gegenüber Kontrollen und gegenüber Ars. C200, das in Plastikgefäßen potenziert wurde.

Ars. C6 in PET potenziert scheint eher einen immunstimulierenden Effekt zu zeigen: veschiedene Cytokine, nämlich IL1, Il 6, vascular endothelial growth factor und monocyte chemoattractant protein 1 nehmen deutlich zu gegenüber Kontrollen und Ars C6 im Glas. Auch der Phagozytose-Index und die Ausscheidung von Stickoxid – ein Radikal-Molekül das die Phagozyten sozusagen als Nah-Waffe ausscheiden – nehmen zu. Das führen die Autoren auf mögliche aus dem Plastik gelöste organische Stoffe zurück.

Die Autoren schlußfolgern, dass die Befunde dafür sprechen, dass zum einen Ars. alb. C200 eine spezifische anti-inflammatorische Wirkung aufweist, die nicht von Glaspartikeln herrührt und dass die in Plastik potenzierten Arsen-Potenzen, vermutlich durch organische Moleküle aus dem PET, eher immunstimulierend wirken.

Kritisch ließe sich anmerken, dass 11 Cytokine und Chemokine getestet wurden, von denen bei insgesamt 4 ein signifikanter Effekt gefunden wurde. Allerdings ist der starke Effekt von Il6 immer noch so stark, dass eine konservative Anpassung der Testung für eine multiple Prozedur noch immer eine Signifikanz übrig lassen würde. Auch scheint mir die Überzeugungskraft eher im konsistenten Bild und in der Effektstärke als in einzelnen Signifikanzen zu liegen. Außerdem dürften die Proben nicht verblindet gewesen sein, jedenfalls liest man darüber nichts im Aufsatz. Das ist allerdings bei Grundlagenforschern leider überall unüblich, auch in der konventionellen Physik, Chemie und Biochemie, wie Rupert Sheldrake vor vielen Jahren durch eine Befragung dokumentiert hat [2]. Ich will nicht wissen, wieviel an konventioneller Forschung im Prinzip auf den Erwartungseffekten von Experimentalleitern beruht, aber das wäre ein weites und weiteres Feld.

Mit gleichem Maß gemessen muss man also festhalten: hier hat eine Arbeitsgruppe an einem einfachen, eigentlich leicht replizierbaren Modell, gezeigt, dass Arsenicum album in einer C200 einen klaren immunsyuppressiven, entzündngshemmenden Effekt aufweist. Dieser ist nicht abhängig von Glaspartikeln. Damit scheidet wohl auch die Silicea-Hypothese als elegante, unspezifische Erklärungshypothese zur Erklärung homöopathischer Effekte aus.

Referenzen

[1] Anick, D. J., & Ives, J. A. (2007). The silica hypothesis for homeopathy: physical chemistry. Homeopathy, 96, 189-195.

[2] Sheldrake, R. (1998). Could experimenter effects occur in the physical and biological sciences? Skeptical Inquirer, 22(May/June), 57-58.

Sheldrake, R. (1998). Experimenter effects in scientific research: How widely are they neglected? Journal of Scientific Exploration, 12, 73-78.

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H. Walach

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Die populärsten Irrtümer über die Homöopathie

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– und die konventionelle Medizin

Zusammenfassung und Abschluß: Der Status der Homöopathie und die derzeitige Kampagne

Harald Walach

In dieser Serie haben wir die wichtigsten Irrtümer über die Homöopathie und am Rande auch einige über die konventionelle Medizin aufgeklärt. Damit kommt diese kleine Reihe vorläufig zum Abschluß.

Homöopathie verwendet ein altes und bewährtes Therapiekonzept. Das Ähnlichkeitsprinzip ist ein therapeutisches Prinzip, das auch in der konventionellen Medizin angewandt wird. Die Homöopathie hat eine Methode gefunden, es nutzbar zu machen, nämlich durch die Arzneimittelprüfung am Gesunden. Diese hilft dabei, die Arzneimittelbilder zu erzeugen. Das Potenzierungsprinzip ermöglicht es, auch giftige oder chemisch träge Stoffe durch eine Art der Erschließung nutzbar zu machen, die wir noch nicht verstanden haben. Dass höhere Potenzen bei guter Passung der Arzneimittelbilder besonders gut zu wirken scheinen ist ein Paradox, das die Homöopathie rein empirisch entdeckt hat und für das wir keine Erklärung haben. Aber das macht die Homöopathie nicht zu einer Absurdität, wie die Kritiker meinen, sondern zu einer wissenschaftlichen Anomalie. Die Konsequenz sollte sein: jetzt erst recht versuchen zu verstehen, was da passiert. Für die Praxis heisst das: Homöopathie erzeugt offenbar gerade mit den hohen Potenzen Effekte. Das belegen nicht nur klinische, sondern auch Grundlagenforschungsstudien. Dass hier die Datenlage zwar nicht eindeutig, aber doch deutlich positiv ist, zeigen eine ganze Reihe von Meta-Analysen und Überblicksarbeiten. Natürlich, man kann sie alle ignorieren und, wie manche, nur 5% der Daten zur Bewertung heranziehen und dann zur oft gehörten, aber deswegen nicht weniger falschen Ansicht kommen, es gäbe keine wissenschaftlichen Belege. Diese Aussage ist nachweisbar falsch. Ihre Wiederholung hat nichts mit Aufklärung zu tun, sondern ist reine Propaganda über deren Motivation wir anschließend noch ein bisschen spekulieren wollen. Dass die Datenlage zu Homöopathie zwar positiv, aber nicht eindeutig ist, hat sie mit der konventionellen Medizin gemeinsam. Legt man auch bei der konventionellen Medizin strenge Massstäbe an, so ist nur der geringste Teil aller standardmäßigen Anwendungen wirklich gut belegt, und sehr beliebte Massnahmen sind weniger gut untersucht, als man das gerne hätte. Fast die gesamte Chirurgie beruht, ähnlich wie die Homöopathie, auf Empirie, auf Erfahrungswissen. Viele kardiologische Interventionen, z.B., sind noch nie in einer verblindeten randomisierten Studie evaluiert worden [1]. Im Fall der Chirurgie kommt unterstützend hinzu, dass wir dort auch noch ein paar mechanistische Argumente haben. Aber diese sind, wie so manche Studie gezeigt hat, nicht immer richtig [2]. Sollte man daher die ganze Chirurgie zum Fenster hinauswerfen? Ich glaube, es ist nützlich, wenn man, wie jeder klinische Praktiker das tut [3], unterschiedliche Typen von Daten heranzieht, um sich ein Bild über ein Fachgebiet zu machen. Klinische Studien gehören sicher dazu, aber auch andere Informationen, z.B. unmittelbare Erfahrungen, langfristige Beobachtungsstudien, Fallsammlungen und Fallbeschreibungen von Heilungen bei Einzelfällen mit schlechter Prognose [z.B. 4]. Gerade solche Fälle füllen die homöopathische Materia Medica seit es Homöopathie gibt und sie haben u.a. zur Verbreitung der Homöopathie beigetragen. Natürlich könnte man da sagen: alles Placebo-Effekte. Möglicherweise ist die Homöopathie ja wirkliche eine extrem kluge Art und Weise, Selbstheilungseffekte hervorzurufen. Das wäre es nämlich, was man unter dem Begriff „Placebo-Effekt“ verstehen müsste: Effekte der Selbstheilung [5]. Und vielleicht würde eine sorgfältige Untersuchung der Homöopathie ja dazu beitragen, diese besser zu verstehen und nutzbar machen zu können.

Die empirische Befundlage zur Homöopathie ist also nicht sehr viel anders als die in der konventionellen Medizin; darauf haben verschiedene Autoren immer wieder hingewiesen [6]. Der Unterschied besteht darin, dass wir für die konventionelle Medizin ein akzeptiertes theoretisches Narrativ haben: das Maschinenmodell vom menschlichen Organismus, das vermeintlich so manches erklärt. Dass dies sehr häufig auf Abstraktionen und auch falschen Konstruktionen beruht, steht auf einem anderen Blatt, das wir jetzt nicht umdrehen wollen. Im Gegensatz dazu haben wir zur Homöopathie kein brauchbares theoretisches Narrativ, das erklären könnte, wie Homöopathie wirkt. Alles was es gibt sind Spekulationen. Das ist wichtig zu wissen und anzuerkennen. Das bedeutet aber nicht, dass Homöopathie deswegen stümperhaft ist und nicht funktioniert. Es bedeutet: Wir haben keine Ahnung, wie wir diese emprischen Befunde und die klinischen Erfolge der Homöopathie verstehen können und in den Gesamtbestand des wissenschaftlichen Wissens einordnen sollen. Da würden auch ehrliche Homöopathiebefürworter und ich selber allen Kritikern zustimmen. Ein etwas gesteltzer Begriff für diesen Sachverhalt ist: die Homöopathie ist eine wissenschaftliche Anomalie. Wissenschaftliche Anomalien sollten, das zeigt die wissenschaftshistorische und wissenschaftstheoretische Diskussion und der gesunde Menschenverstand, untersucht und ernstgenommen werden, nicht ausgegrenzt. Ich persönlich bin der Meinung, dass dies komplexer ist, als viele denken, weil aus meiner Sicht die empirische Signatur der Homöopathie darauf hinweist, dass wir es mit einer Klasse von Phänomenen zu tun haben, die sich nicht ins gängige Schema der klassischen Effekte von Ursache-Wirkung einordnen lassen.

Wolfgang Pauli, einer der Begründer der Quantenmechanik, und Carl Gustav Jung, einer der Gründerväter der Tiefenpsychologie, haben in ihrem Dialog eine neue Klasse von Phänomenen regelhafter, aber nicht-kausaler Beziehung gefordert, die sie mit dem etwas unglücklichen Namen „Synchronizität“ belegt haben [7]. Damit meinten sie regelhafte Beziehungen, die nicht durch Ursache-Wirkung zustande kommen, sondern durch Sinnentsprechung und die zwar regelhaft, aber nicht kausal vermittelt sind, also durch Austausch von Energie und Signalübertragung. Sie haben damit aus meiner Sicht einen weitsichtigen Schritt getan, der noch wenig verstanden ist. Möglicherweise gibt es ja eine solche Art der regelhaften Bezogenheit, die dennoch nicht klassisch-kausaler Natur ist. Homöopathie wäre dann möglicherweise, neben anderen Phänomenen, ein Beispiel dafür.

Daraus die Unwissenschaftlichkeit der Homöopathie konstruieren zu wollen, wie das die Homöopathiekritik tut, ist wissenschaftshistorisch schlecht informiert und sachlich falsch. Daraus lässt sich allenfalls konstruieren, dass die Homöopathie mit den gängigen Modellen von wissenschaftlicher Regelhaftigkeit nur schwer verstehbar ist. Das würde, glaube ich, nur schwer bestreitbar sein. Aber das heisst noch lange nicht, dass Homöopathie unwissenschaftlich ist. Eine Definition von Wissenschaftlichkeit, so haben wir gesehen, aus dem Horizont dessen heraus, was wir derzeit wissen, war schon immer die Methode der ewig Gestrigen, die sich jedem Fortschritt und jeder Neuerung verschlossen haben. Das klassische Argument einer solchen Haltung ist: Es ist unmöglich, weil … [setzen Sie alle möglichen derzeitigen Wissensbestände ein]. Und der Beweis, dass es doch möglich ist, hat noch in beinahe jedem Fall unser Wissen und unsere Handlungsmöglichkeit bereichert. Eisenbahnen sind möglich geworden und haben uns nicht geschadet. Flugzeuge sind möglich geworden, staubsaugende und rasenmähende Roboter und weiss der Geier was sonst noch alles, von dem man zuvor sagte, es sei unmöglich.

Damit sind wir auch bei des Pudels Kern angelangt:

Die Homöopathie ist in zweierlei Hinsicht ein Stein des Anstoßes und darum wird sie so heftig bekämpft. Zum einen widersteht sie der Analyse des mechanistisch-materialistischen Mainstream-Paradigmas und ist daher ein theoretisches Ärgernis, das bekämpft werden muss. Zum anderen ist Homöopathie pragmatisch-klinische erfolgreich und würde, wenn breiter verwendet und allgemein akzeptiert, so manche derzeit gängige Methode der Therapie wenn nicht überflüssig machen, so doch deutlich in ihrer Beliebtheit einschränken. Das ist ein Wirtschaftsfaktor, der den meisten im Gesundheitswesen tätigen Akteuren nicht angenehm ist. Denn alle Akteure verdienen damit, dass sich nichts ändert.

Es gibt derzeit eine extrem aggressive Kampagne gegen die Homöopathie, die ich seit mindestens 2006 beobachte. Sie ging los, als sich in der wissenschaftlichen Literatur die Erkenntnis durchzusetzen begann, dass manche vielversprechenden pharmakologischen Mainstreaminterventionen weniger wirksam sind, als man dachte und verschiedene Hoffnungsträger der pharmakologischen Industrie sich als nicht tragfähig erwiesen, wie etwa eine ganze Palette von Antidementiva [8]. Sie dürfte damit vergesellschaftet sein, dass wirtschaftliche Vorhersagen der Homöopathie eine drastische Nachfragesteierung prophezeit haben [s. Beitrag zu dem EASAC-Statement]. Aber vielleicht ist ja die theoretisch-ideologische Motivation sogar nocht stärker: Die Homöopathie fordert das herrschende Mainstream-Paradigma heraus, das implizit behauptet ein materialistisches Weltbild würde ausreichen, um uns Menschen, unser Leben, unser Handeln, unser Bewusstsein zu erklären, wie es der momentane implizite Konsens von Wissenschaftsakteuren, Wissenschaftsjournalisten und einer materialistisch-ökonomisch getriebenen Zeitströmung zu sein scheint. Dass diese Haltung alles andere als bewiesen ist und nichts anderes als eine ideologische Vermutung, steht auf einem anderen Blatt (vgl. https://www.galileocommission.org/). Denn im Rahmen dieses Paradigmas lässt sich Homöopathie nicht verorten, und die liebedienernden Versuche von Seiten der Homöopathie, dies zu tun, halte ich persönlich für die größte Schnapsidee innerhalb der Homöopathieforschung. Die Homöopathie ist ein Stein des Anstoßes, der unser scheinbar so klares und eindeutiges Bild der Wirklichkeit verunstaltet, weil sie nicht hineinpasst. Darum wird sie so aggressiv bekämpft.

Oder kann mir jemand verraten, welches sonst die Motivation sein sollte? Es hat sich noch immer das, was nichts taugt, von selber abgeschafft. Das ist das Prinzip der Evolution, dachte ich, oder? Warum also Zeit, Energie, Druckerschwärze, Speicherkapazität auf etwas verwenden, das sowieso nichts als Blödsinn ist? Kommt etwa jemand auf die Idee, eine Kampagne gegen Spielautomaten, oder noch besser, gegen Autos und Computerspiele anzuzetteln, obwohl man in diesen Bereichen vermutlich mehr Gefährdungs- und Problempotenzial verorten kann, als bei der Homöopathie? Ich denke, diese Kampagne zeigt, dass die Homöopathie von verschiedenen Aktivisten als potenziell gefährlich eingestuft wird: gefährlich nicht für Menschen, auch nicht für Patienten, sondern gefährlich für die allgemeine Akzeptanz eines materialistisch-naturalistischen Weltbildes, wie es einige selbsternannte Wissenschaftspäpste vertreten, von Daniel Dennett über Sam Harris und Steven Pinker [9] und viele andere, die sich in der Bewegung der „Brights“ zusammengetan haben (http://www.the-brights.net/). Und gefährlich auch für den momentanen Konsens dessen, was Krankheit und Heilung ist. Aber wenn man in die Geschichte der Wissenschaft blickt, dann war das vermeintliche Wissen immer schon der größte Feind der wirklichen Erkenntnis. In diesem Sinne ist das vermeintliche Wissen über die Homöopathie, das die Homöopathiekritik zu verbreiten versucht reaktionär: es versucht eigentliche Erkenntnis zu verhindern, auch wenn die Homöopathiekritiker selber das vermutlich gar nicht verstehen, weil sie ohne historischen und wissenschaftstheoretischen Horizont agieren.

Die populärsten Irrtümer über die Homöopathie und die konventionelle Medizin

–          Irrtum Nr. 1  – Therapieprinzip unbewiesen

–          Irrtum Nr. 2  – Unwissenschaftlich

–          Irrtum Nr. 3  – Fehlende Diagnostik

–          Irrtum Nr. 4  – Ungeprüfte Medikamente

–          Irrtum Nr. 5  – Teurer Zucker

–          Irrtum Nr. 6  – Widerwärtige Arzneimittel

–          Irrtum Nr. 7  – Gefährlich

–          Irrtum Nr. 8  – Potenzierung – alles Hokuspokus

–          Irrtum Nr. 9  – Unmöglich

–          Irrtum Nr. 10 – Nichts drin

–          Irrtum Nr. 11 – Veraltete Theorie

Referenzen

[1] Tricocci, P., Allen, J. M., Kramer, J. M., Califf, R. M., & Smith Jr, S. C. (2009). Scientific evidence underlying the ACC/AHA clinical practice guidelines. Journal of the American Medical Association, 301, 831-841.

[2] Moseley, J. B., O’Malley, K., Petersen, N. J., Menke, T. J., Brody, B. A., Kuykendall, D. H., et al. (2002). A controlled trial of arthroscopic surgery for osteoarthritis of the knee. New England Journal of Medicine, 347, 81-88.

[3] Gabbay, J., & le May, A. (2004). Evidence based guidelines or collectively constructed „mindlines“? Ethnographic study of knowledge management in primary care. British Medical Journal, 329, 1013-1017.

[4] Mahesh, S., Mallappa, M., & Vithoulkas, G. (2017). Embryonal carcinoma with immature teratoma: A homeopathic case report. Complementary Medicine Research, online first(DOI: 10.1159/000481819). https://www.karger.com/Article/Abstract/481819

Nwabudike, L. C. (2018). Case reports of acne and homeopathy. Complementary Medicine Research, 25, 52-55. https://www.karger.com/Article/Abstract/486309

Teut, M., & Dippler, C. (Eds.). (2017). Homöopathie bei Demenz: Eine Fallsammlung. Pohlheim: Ahlbrecht.

[5] Walach, H. (2015). Reconstructing the meaning effect – The capacity to self-heal emerges from the placebo concept. Tidsskrift for Forskning i Sygdom og Samfund, 23, 111-139. https://www.galileocommission.org/wp-content/uploads/2018/06/Walach_Placebo-Effect_Tijdskrit-for-Forsning_2015.pdf

Walach, H. (2018). Heilung kommt von innen: Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen. München: Knaur Verlag.

Walach, H., & Breitkreutz, F. (2018). Placebo und Placeboeffekte. In H. Walach, S. Michael & S. Schlett (Eds.), Das große Komplementärhandbuch für Apotheker und Ärzte (pp. 356-374). Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

[6] Milgrom, L. R. (2012). Homeopathy UK: The sick man of Europe? Forschende Komplementärmedizin, 19, 120-122. https://www.karger.com/Article/Abstract/339950

[7] Meier, C. A. (Ed.). (1992). Wolfgang Pauli und C.G. Jung. Ein Briefwechsel 1932-1958. Heidelberg: Springer.

Walach, H. (1998). Der Komplementaritätsgedanke in der Interaktion zwischen Psychologie und Physik. In J. Jahnke, J. Fahrenberg, R. Stegie & E. Bauer (Eds.), Psychologiegeschichte – Beziehungen zu Philosophie und Grenzgebieten (pp. 85-108). München: Profil.

Walach, H. (2000). Magic of signs: a non-local interpretation of homeopathy. British Homeopathic Journal, 89, 127-140. https://www.researchgate.net/publication/12380520_Magic_of_signs_A_non-local_interpretation_of_homeopathy

[8] Turner, E. H., Matthews, A. M., Linardatos, E., Tell, R. A., & Rosenthal, R. (2008). Selective publication of antidepressant trials and its influence on apparent efficacy. New England Journal of Medicine, 358, 252-260.

Kirsch, I., Deacon, B. J., Huedo-Medina, T. B., Scoboria, A., Moore, T. J., & Johnson, B. T. (2008). Initial severity and antidepressant benefits: A meta-analysis of data submitted to the food and drug administration. PLoS Medicine, 5(2), e45.

NICE. (2006). Dementia: Supporting people with dementia and their carers in health and social care. London: National Institute for Clinical Excellence.

NICE. (2009). Donepezil, galantamine, rivastigmine (review) and memantine for the treatment of Alzheimer’s disease (amenden). London: National Institute for Clinical Excellence.

Walach, H. (2009). The campaign against CAM and the notion of „evidence-based“. Journal of Alternative & Complementary Medicine, 10, 1139-1142. https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/acm.2009.0423

[9] Walach, H. (2019, im Druck). Schöne neue Welt? Ein Essay über Steven Pinker (2018) Enlightenment Now. Aufklärung und Kritik, im Druck(2), 181-193. http://www.gkpn.de/aufklaerung_und_kritik.htm

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Die populärsten Irrtümer

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– über die Homöopathie und die konventionelle Medizin – Teil 11

Harald Walach

Weil ich in Debatten immer wieder die gleichen falschen Aussagen höre, stelle ich sie hier einmal zusammen mit den entsprechenden Argumenten, Daten und Fakten: Irrtümer, die über die Homöopathie geäussert werden, meistens mit entsprechenden Irrtümern über die Medizin gepaart. Ich hoffe, das entspannt die Debatte, die ich als unnötig polarisiert und wenig konstruktiv wahrnehme. Es geht weiter mit

Irrtum Nr 11 – Veraltete Theorie

Die Homöopathie ist in ihrem theoretischen Modell im 18. Jahrhundert stecken geblieben, die moderne Medizin hingegen hat ein klares wissenschaftliches Modell der Theorie- und Therapieentwicklung

Die Homöopathie ist in der Tat ein Kind des 18. Jahrhunderts, der Aufklärung und des Versuchs, medizinische Praxis auf rationale, d.h. in diesem Falle empirisch beobachtbare Grundlagen zu stellen. Sie ist eine rein empirisch gefundene und weiter entwickelte Methode. Das ist ihre Stärke und Schwäche zugleich. Die Stärke: Sie ist der Erfahrung verpflichtet. Die Schwäche: Sie hat keine wirklich gute Theorie, die ihre Wirkweise verstehen lassen könnte. Dass sie sich seither nicht weiterentwickelt hätte, wie oft zu hören ist, ist hingegen falsch. Die Homöopathie hat die Methode der Entdeckung von Arzneimitteln, die homöopathische Prüfung am Gesunden, verfeinert.1-3 Dabei nehmen Freiwillige homöopathische Substanzen zu sich und beobachten die Veränderungen, die dabei auftreten. Während bei Hahnemann und seinen Schülern diese Versuche noch ohne Verblindung und Kontrollen und oft mit niedrig potenzierten und giftigen Stoffen durchgeführt wurden, werden solche Versuche heutzutage in aller Regel verblindet gemacht – d.h. die Prüfer wissen nicht, was sie zu sich nehmen, oder wenn sie die Substanz kennen, die geprüft wird, wissen sie nicht, ob sie in der Versuchs- oder Kontrollgruppe sind. Es gibt klare Regeln, die sich im Laufe der Praxis gebildet haben, wann man davon ausgeht, dass ein beobachtetes Symptom von einer Prüfssubstanz herrührt und wann nicht: z.B. wenn das Symptom dem Prüfer vorher unbekannt war, also noch nie so etwas erlebt hat und in deutlicher zeitlicher Nähe zur Einnahme stand; wenn es wiederholt bei verschiedenen Prüfern vorkommt; wenn ein lange bereits bestehendes Symptom plötzlich und dauerhaft verschwindet; um nur ein paar wichtige Regeln zu nennen.4,5 Und ausserdem müssen dann diese Symptome in der klinischen Praxis bestätigt werden. Das bedeutet, sie müssen dazu führen, dass das Arzneimittel dann auch im Krankheitsfalle therapeutisch wirkt. Daher ist das Vorgehen zirkulär und hat viel Ähnlichkeit mit der Methode der qualitativen Sozialforschung (wie sie etwa in der „Grounded Theory“ sichtbar wird6): Symptome werden in Arzneimittelprüfungen dokumentiert. Sie werden dann beim Kranken zur Arzneimittelfindung verwendet. Und wenn sie sich bewähren, gehen sie in die sog. Materia Medica, also den Arzneimittelbestand und die Repertorien ein, die Verzeichnisse, mit denen Arzneimittel gefunden werden. Damit hat die Homöopathie ein klares, empirisch-fundiertes methodisches Modell.7 Sie hat in der Tat keine gute Theorie.

Aber auch an anderen Stellen hat sich die Homöopathie weiter entwickelt:

  • Die Höhe der verwendeten Potenzen wurde immer wieder neu diskutiert; letzten Endes haben sich heute überwiegend deutlich höhere Potenzen durchgesetzt, als die noch von Hahnemann verwendeten.
  • Während Hahnemann gegenüber der Verwendung von so genannten Nosoden noch deutliche Vorbehalte hatte, gehören sie heute zum gut etablierten Standard.

Aber auch die Verschreibungstechniken insbesondere bei chronischen Erkrankungen haben sich deutlich weiter entwickelt; die gegenwärtige Vielfalt der Ansätze zeigt allerdings auch, dass es offenbar noch ungeklärte Fragen gibt.

Die moderne Medizin orientiert sich an dem theoretischen Modell, das durch Descartes eingeführt wurde und von Virchow kodifiziert wurde8,9. Es betrachtet den Organismus als Maschine und Krankheit als zelluläre, mittlerweile enzymatisch oder genetisch dingfest zu machende Störung dieser Maschine. Daraus leitet sich ab, dass man zuerst versuchen muss, diesen Fehler zu finden und ihn dann zu beheben, etwa, indem man chirurgisch oder pharmakologisch eingreift. Der Organismus wird dabei eher als passiv zu Beeinflussendes gesehen. Dies halte ich für eine nützliche Abstraktion, die aus der Entstehungsgeschichte der modernen westlichen Medizin her gut verstehbar ist und die im Akutfall auch bestens funktioniert. Diese Medizin entstand ja aus der Akutversorgung von Menschen, die im Krieg verletzt wurden, von Infektionskranken und akut Erkrankten, deren Leben bedroht war. In all diesen Fällen ist dieses Denken sehr nützlich, wie uns die großen Erfolge der akuten und Notfallmedizin zeigen.

Allerdings hat sich die Theoriebildung weiterentwickelt. Der menschliche Organismus, so hat sich gezeigt, ist keine passive Maschine, sondern ein höchst aktives System. Die moderne Theorie nicht-linearer und komplexer Systeme, die sich in den letzten 20-30 Jahren in der Biologie allmählich breit macht, hilft dies zu verstehen10,11. Als Resultat dieses Verstehens zeigt sich: Der Organismus reagiert nie passiv auf irgendeine Intervention, sondern immer aktiv. Daher haben alle Reize – das Eindringen immunologischer Fremdkörper, wie Bakterien oder Viren, die Einnahme einer pharmakologischen Substanz – zunächst einmal unmittelbare Erst-Wirkungen. Sie haben aber auch mittelbare Zweit-Wirkungen. Das ist das, was der Organismus daraus macht: Die Entzündung, die er in die Wege leitet, um mit dem immunologischen Fremdkörper fertig zu werden, oder die Gegenregulation auf den pharmakologischen Reiz. Diese komplexe Systemdynamik lässt sich mit Hilfe der einfachen Maschinenmodelle, die immer noch in den Köpfen der Meisten herumspuken, nicht mehr adäquat theoretisch begreifen12. Zugespitzt formuliert: Die moderne Medizin folgt immer noch einem theoretischen Paradigma, das im 16. Jahrhundert gegründet wurde, im 19. Jahrhundert verfeinert wurde und im wesentlichen die modernen Entwicklungen der Theoriebildungen ignoriert. Das geht gut, solange man sich nur um akute Probleme zu kümmern hat. Das funktioniert weniger gut bei allen anderen Problemen. Und das sind etwa 70-80% aller Probleme, deretwegen Menschen heute Ärzte aufsuchen.

In diesem Sinne ist vielleicht die Homöopathie sogar die implizt fortschrittlichere Methode. Denn sie gibt gar nicht erst vor in einen maschinellen Vorgang einzugreifen, den es so ohnehin nicht gibt, der nur eine Abstraktion auf einer bestimmten Handlungsebene ist. Folgt man den modernsten Theoriebildungen, dann ist die Homöopathie eher als eine Regulationstherapie einzustufen, die den Organismus zu therapeutischer Selbstregulation anregt13. Denn sie greift auf keinen Fall molekular ins physiologische Geschehen ein. Das, was ihr viele Kritiker zum Vorwurf machen, ist am Ende sogar ihr großes Plus?

Literatur

  1. Shah R. HIV Nosode: The Homeopathic Pathogenetic Trial. Forschende Komplementärmedizin / Research in Complementary Medicine 2015; 22(3): 156-62.
  2. Endler PC, Schulte J, Stock-Schöer B. Ultra High Dilutions Revisted After 21 Years. Homeopathy 2015; 194(4 Special Issue): 221-342.
  3. Walach H, Teut M. Scientific provings of ultra high dilutions in humans. Homeopathy 2015; 104: 322-7.
  4. Bayr G, Stübler M. Haplopappus baylahuen. Eine Prüfung mit den Potenzen D2, D3, D6 und D12. Heidelberg: Haug; 1986.
  5. Riley DS. Homöopathische Arzneimittelprüfungen in der Antihomotoxischen Medizin. Biologische Medizin 1998; 27: 23-8.
  6. Glaser BG, Strauss AL. Grounded Theory. Strategien qualitativer Forschung. Bern: Huber; 1998.
  7. Walach H, Schüppel R. Homöopathieforschung – Eine Taxonomie. Forschende Komplementärmedizin 1997; 4: 344-7.
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